Kooperation zwischen Englert GmbH & Co. KG und dem Unternehmensverbund Mainfränkische

Medienmitteilung, anlässlich der Nacht der Ausbildung 11.10.2023

Die Mainfränkischen Werkstätten und deren Töchter sind ein gemeinnütziger Unternehmensverbund, dessen Aufgabe die Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt und allgemein in die Gesellschaft ist. Dies geschieht durch die Bereitstellung von Bildungs-, Qualifikations-, Beschäftigungs- und Wohnangeboten. „Wir verstehen uns als nachhaltiger Partner, Begleiter und Unterstützer für Menschen mit Behinderung.“ so Marilena Krieger, Leitung „INklusiv! Gemeinsam arbeiten“

Aktuell sind rund 1.300 Menschen mit Beeinträchtigung im Unternehmensverbund beschäftigt, 300 hiervon bereits in Außengruppen und Kooperationen mit vielen Partnern in ganz Mainfranken. Weitere 120 Mitarbeiter arbeiten auf sog. sozialraumorientierten Außenarbeitsplätzen in Betrieben der Mainfränkischen Wirtschaft und auch in Wertheim-Bettingen. Stolz sind wir, dass unserer Mitarbeiter Florian Gebauer seit Juli 2022 im Rahmen eines Praktikums und einer anschließenden Kooperation bei der Fa. Englert GmbH & Co. KG in Wertheim tätig ist. Herr Gebauer übernimmt seither verantwortungsbewusst Helfertätigkeiten im Fertigungsbereich.

 

Mainfränkische Werkstätten, Fachbereich „INklusiv! Gemeinsam arbeiten“

Menschen mit Beeinträchtigung wollen dort arbeiten, wo andere auch arbeiten. Um dies zu ermöglichen wurde „INklusiv! Gemeinsam arbeiten“ als Fachbereich der Mainfränkischen Werkstätten gegründet, mit dem Ziel erwachsene Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg in die Arbeitswelt zu begleiten und zu unterstützen. Nach dem Konzept der Sozialraumorientierung, geht es dabei um die Schaffung von wohnortnahen, maßgeschneiderten Arbeitsplätzen nach dem Wunsch- und Wahlrecht für Menschen mit Beeinträchtigung. Ausgehend vom Willen des Menschen mit Beeinträchtigung erarbeitet das Team von „INklusiv! Gemeinsam arbeiten“ mit dem Werkstattmitarbeiter ein Unterstützernetzwerk, das ihn bei seiner beruflichen Teilhabe begleitet.

Inklusion ist unmittelbar verknüpft mit der Selbstbestimmung und der gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft. Unser Ziel ist es, dass sich Menschen mit Beeinträchtigung nicht mehr an vorhandene Strukturen anpassen müssen, sondern dass die Gesellschaft Strukturen schafft, die jedem Menschen eine umfassende Teilhabe ermöglichen.

 

Zusammenarbeit mit der Fa. Englert GmbH & Co. KG

Seit Sommer 2022 beginnend mit einigen Gesprächen und einem Praktikum ermöglichte die Fa. Englert unserem Mitarbeiter der Mainfränkischen die Teilhabe am Arbeitsleben. Von Beginn an war eine hohe Offenheit und Wertschätzung spürbar. In enger Abstimmung zwischen Florian Gebauer, dem gesamtem Team der Fa. Englert – insbesondere mit Herrn Englert und Herrn Zastrow - und der INklusiv!-Begleitung Herrn Büdel, wurden, entsprechend der Fähigkeiten und Talente des Mitarbeiters, Strukturen und Tätigkeitsfelder im Arbeitsalltag geschaffen. Wunsch– und Wahlrecht stehen bei „INklusiv! Gemeinsam arbeiten“ an oberster Stelle. Nach einem 6-wöchigem Praktikum wurde eine Kooperation zwischen der Fa. Englert und dem Unternehmensverbund Mainfränkische geschlossen.

Seither bringt sich Herr Gebauer als „der Mann für Alles“ im Betrieb ein. Er übernimmt u. a. den Paketdienst, richtet Spindelwellen, pflegt die Außenanlage und betätigt die Kehrmaschine. Zudem unterstützt er das Team bei der Warenauslieferung und wird für seine Hilfsbereitschaft regelmäßig gelobt. Unterstützt wird Herr Gebauer weiterhin durch den Fachbereich „INklusiv! Gemeinsam arbeiten“, insbesondere seiner INklusiv!-Begleitung Frau Urban, bei der Erreichung seiner weiteren beruflichen Ziele: Erlernen des Umgangs mit dem elektrischen Hochhubwagen.

 

Teilhabe durch dauerhafte Kooperationen mit Betrieben

 

Inklusion ist kein Expertenthema – Inklusion ist Aufgabe des Gemeinwesens und der Region. Durch aktive Öffentlichkeitsarbeit konnten wir in den letzten Jahren namenhafte Akteure der Region, Bürgermeister, Landräte, Persönlichkeiten, Unternehmen und die Gesellschaft in der jeweiligen Region aktivieren um die gesellschaftliche Verantwortung zum Thema Inklusion umzusetzen und bei der Gestaltung aktiv mitzuwirken.

 

  • Die Betriebe und die Bewerber können sich zunächst in einem Praktikum ausreichend kennenlernen. Sie bekommen von professionellen INklusiv!-Begleitungen umfassende Beratung in allen relevanten Arbeitsplatzfragen und individuelle Unterstützung bei der Einarbeitung.
  • Die Arbeitsplätze werden individuell „maßgeschneidert“ geschaffen. Wenn sich der Beschäftigte im Betrieb wohl fühlt und sich das Unternehmen eine dauerhafte Zusammenarbeit mit dem Mitarbeiter vorstellen kann, gibt es die Möglichkeit eine Kooperation zu schließen.
  • Auch nach Übernahme in Form einer Kooperation steht die INklusiv!-Begleitung bei Fragen, Einarbeitungsbedarf oder sonstigen, den Beschäftigten betreffenden Anliegen, schnell und flexibel zur Verfügung.
  • Durch die Zusammenarbeit mit uns, unter dem Dach der Mainfränkische Werkstätten GmbH, ist es dem Mitarbeiter mit Beeinträchtigung jederzeit möglich auf eigenen Wunsch wieder in die Werkstatt zurückzukehren.
  • Nach Abschluss einer Kooperationsvereinbarung bleibt der Beschäftigte Rehabilitand der Mainfränkischen Werkstätten. Folglich liegt eine volle Erwerbsminderung vor.
  • Es besteht ein arbeitnehmerähnliches Rechtsverhältnis nach §§219 SGB IX zw. Beschäftigten und Mainfränkischen Werkstätten. Es handelt sich um kein Arbeitsverhältnis im Sinne der Arbeitnehmerüberlassung und dem Mindestlohngesetz.
  • Der Beschäftigte erhält seinen Lohn von den Mainfränkischen Werkstätten.

 

Auszeichnung der Englert GmbH & Co. KG

Herr Englert, Herr Zastrow und das gesamte Englert-Team haben bewiesen, wie Inklusion gemeinsam gelingen kann. Für diesen vorbildlichen Einsatz und das Engagement zeichnen wir die Fa. Englert GmbH & Co. KG am 11.10.2023 im Rahmen der Wertheimer „Nacht der Ausbildung“ aus. Dabei haben wir ein Stück Gleis, als „gewichtiges“ Geschenk. Mit diesem Gleis bekommt die Fa. Englert ein Stück unseres Weges zur Inklusion überreicht. Symbolisch sitzen wir alle im Zug der Inklusion und benötigen viele Gleisstücke um den Weg weiter zu ebnen.